E-Mobilität und die Feuerwehr – Praxistraining am E-Schulungsfahrzeug
Am Samstag, den 15.02.2025 von 08:00 bis 17:00 Uhr wurde der Ernstfall geprobt. 20 Kameraden aus dem Landkreis Ansbach trafen sich bei der FF Lichtenau und übten verschiedene Einsatzsituationen. Dabei konnten die Kameraden auch selbst Hand an das speziell für die Feuerwehrausbildung entwickelte Q4Flo-Testfahrzeug legen. An der Schulung nahmen vor allem Führungsdienstgrade teil, denn unabhängig von der Ausrüstung in den Feuerwehren ist es für die Einsatzleiter wichtig, sich hier weiterzubilden, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Mit der Taschenkarte E-Mobilität erhielten sie eine Anleitung, was zu tun ist, wenn ein E-Auto im Vollbrand steht oder verunfallt ist. Um das Thema so realistisch wie möglich zu gestalten, war am Schulungstag eine gewisse Rauchentwicklung notwendig, denn diese simuliert die weißen Ventinggase (Batteriegase), die als giftig eingestuft sind und daher unbedingt von Haut und Atemwegen ferngehalten werden müssen. Für Ersthelfer und Feuerwehrleute entstehen Risiken, mit denen sie bisher nicht umzugehen gelernt haben. Die teilnehmenden Kameraden der Feuerwehren Lichtenau, Windsbach, Ismannsdorf & Speckheim, Winkelhaid und Gleizendorf waren von der praxisnahen Ausbildung begeistert.
Zum Ablauf: Im kurzen Theorieblock wurden die in den Fahrzeugen serienmäßig eingebauten elektrischen Trennschalter (Service Disconnect) ausführlich erläutert. Die Bedienung der Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. des Batterietrennschalters, erwies sich als sehr knifflig und ohne vorherige Übung ist die Bedienung im Einsatz fast unmöglich. Eine weitere Herausforderung war das Erkennen des Fahrzeuges und das Finden der richtigen Rettungskarte. Dies konnten die Teilnehmer live an einem Elektroauto erleben. Ohne die fahrzeugspezifische Rettungskarte ist das Auffinden im Einsatz sehr schwierig. Im Hochvoltfahrzeug „Q4Flo“ sind zu Übungszwecken noch Aufkleber mit Feuerwehrhelmen unter der Motorhaube angebracht, damit die Feuerwehrleute wissen, wo sie zuerst anfassen müssen, um z.B. die entsprechende Sicherung zu entfernen. Lithiumbatterien haben ein besonderes Brandverhalten.
Bei kritischen Temperaturen muss das Fahrzeug möglichst gekühlt werden. Ein E-Kennzeichen ist zwar ein wichtiger Hinweis, das „E“ als Kennzeichnung ist aber keine Pflicht. Kreisbrandmeister Raimund Großberger, der für die Ausbildung im Landkreis zuständig ist, legte großen Wert auf den Praxisbezug mit feuerwehrüblichen Mitteln. Auch die gruppendynamische Unterrichtsmethode mit Fragen, Anmerkungen etc. ist nicht nur erwünscht, sondern wird von den Ausbildern gefordert, um jeden Teilnehmer individuell abzuholen. Dies in Verbindung mit „digitalen Unterstützern“ wie Rettungsdaten APPs und vielem mehr führt zu einer sehr positiven Lernatmosphäre und somit auch zum größtmöglichen Lernerfolg. Im Anschluss können wieder Termine mit Q4Flo vereinbart werden, um das Wissen flächendeckend in den Feuerwehren zu verbreiten.







